Google Query Groups: Das Ende der Keyword-Listen

von Sina Koch

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Titelbild mit einer Frau, die am Computer arbeitet

Google fasst ab sofort ähnliche Suchanfragen automatisch zusammen. Nicht nach exakten Keywords, sondern nach dem, was Nutzer:innen eigentlich suchen. Ein wichtiger Schritt für alle, die verstehen wollen, was ihre Kund:innen wirklich interessiert.

Was sind Query Groups?

Google gruppiert ab sofort Suchanfragen nicht mehr nach exakten Keywords, sondern nach gemeinsamer Nutzerintention. KI-gestützt. Automatisch. Direkt in der Google Search Console.

Ein simples Beispiel macht klar, warum das überfällig war:

  • "kontor4"
  • "kontor 4"
  • "digitalagentur kontor4"
  • "kontor4 hannover"
  • "kontor4 agentur"
  • "kontor vier"
  • “webagentur kontor vier"

Sieben verschiedene Suchanfragen. Sieben verschiedene Keywords. Aber alle wollen dasselbe: Unsere Website finden.

Bisher musstest Sie für jede dieser Varianten einzeln nachschauen, wie viele Klicks sie gebracht hat. Dann alles zusammenrechnen. Und hoffen, dass Sie keine der hundert anderen Varianten übersehen haben.

Ab jetzt macht Google das automatisch. Die neue Funktion heißt "Query Groups" – auf Deutsch etwa "Suchanfrage-Gruppen". Sie zeigt Ihnen direkt: "Diese Gruppe von Suchanfragen rund um KONTOR4 hat insgesamt X Klicks gebracht."

Warum das ein Gamechanger ist

1. Sie sehen endlich das große Bild

Wer bisher verzweifelt versucht hat, für jede Wortvariante separate Landingpages zu optimieren oder endlose Keyword-Listen zu verwalten, kann durchatmen. Die Query Groups zeigen dir auf einen Blick:

  • Welche Themencluster tatsächlich performen
  • Wo deine echten Schwerpunkte im organischen Traffic liegen
  • Welche Intentionen du noch nicht abdeckst

Nicht 47 einzelne Keywords. Sondern: "Hier interessieren sich Leute für Guacamole-Rezepte." Punkt.

Stellen Sie sich vor, Sie führen ein Sanitär-Unternehmen. Bisher sahen Sie in Ihren Auswertungen:

  • 23 Klicks für "Wasserhahn tropft"
  • 18 Klicks für "tropfender Wasserhahn"
  • 31 Klicks für "Wasserhahn reparieren"
  • 12 Klicks für "undichter Wasserhahn"

Mit den neuen Gruppen sehen Sie sofort: "84 Klicks zum Thema Wasserhahn-Reparatur." Das ist das eigentliche Interesse Ihrer potenziellen Kund:innen.

2. Weniger Rätselraten, mehr Klarheit

Bisher war die Auswertung oft frustrierend: Hunderte von leicht unterschiedlichen Suchanfragen, die im Grunde dasselbe bedeuten. Das war zeitaufwendig und unübersichtlich.

Google sortiert das jetzt für Sie vor und zeigt Ihnen die tatsächlichen Muster. Das spart Zeit. Und Zeit ist bei uns im Mittelstand bekanntlich die knappste Ressource.

3. Sie erkennen Trends früher

Die neuen Gruppen zeigen Ihnen nicht nur, was gut läuft – sondern auch, was sich verändert:

  • Top-Gruppen: Welche Themen bringen die meisten Besucher auf Ihre Website?
  • Aufsteigend: Welche Themen werden gerade wichtiger?
  • Absteigend: Wo verlieren Sie gerade an Sichtbarkeit?

Das ist kein Blick zurück. Das ist ein Frühwarnsystem dafür, welche Themen Ihre Kund:innen morgen interessieren werden.

Was bedeutet das für Ihre Website?

Schluss mit Excel-Listen voller Keywords

Wenn Sie noch mit 200-Zeilen-Keyword-Listen arbeiten, ist jetzt der Moment, das zu ändern. Query Groups machen deutlich: Google interessiert sich nicht für Ihre Keyword-Tabelle. Google interessiert sich für Nutzerintentionen.

Was Sie stattdessen brauchen:

  • Themencluster statt Keyword-Listen
  • Intentionsanalyse statt Wortzählerei
  • Strategische Content-Planung statt reaktive Optimierung

Konzentriere Sie sich auf das, was zählt

Statt 50 verschiedene Wortvarianten zu verfolgen, sehen Sie jetzt auf einen Blick:

  • Welche 5 großen Themen treiben tatsächlich Besucher:innen auf Ihre Website?
  • Wo haben Sie noch Lücken, die Sie füllen sollten?
  • Welche Inhalte lohnt es sich zu überarbeiten, weil das Interesse steigt?

Ein Werkzeug, kein Wundermittel

Die neuen Gruppen ersetzen keine professionelle Beratung. Aber sie geben Ihnen direkt im Google-Tool ein mächtiges Werkzeug an die Hand:

  • Sie verstehen besser, was Ihre Kund:innen wirklich suchen
  • Sie erkennen Lücken in Ihrem Angebot
  • Sie sehen, wo sich Investitionen in neue Inhalte lohnen

Technische Details zur Verfügbarkeit

Wer kann Query Groups nutzen?

Google führt die Funktion schrittweise ein, zunächst für Websites mit hohem Suchvolumen und vielen verschiedenen Suchanfragen. Die Funktion erscheint automatisch in der Search Console, wenn Ihre Website die Kriterien erfüllt – keine manuelle Einrichtung erforderlich.

Technische Voraussetzungen:

  • Ausreichendes Suchvolumen (keine offiziellen Schwellenwerte veröffentlicht)
  • Diverse Suchanfragen (mindestens geschätzt 100+ verschiedene Queries)
  • Aktive Google Search Console-Property

Rollout-Zeitplan

Die Funktion wird seit Anfang 2025 schrittweise ausgerollt. Kleinere Websites ohne diverse Suchanfragen werden zunächst nicht berücksichtigt, da die automatische Gruppierung bei geringem Volumen keinen Mehrwert bietet.

Was lernen wir daraus?

Google bewegt sich von Keywords zu Bedeutung

Query Groups sind Teil einer größeren Transformation: Google priorisiert zunehmend semantisches Verständnis über exakte Keyword-Matches. Dies bestätigt den Trend, den SEO-Experten seit Jahren beobachten.

Was dies bedeutet:

  • Keyword-Stuffing wird noch irrelevanter
  • Natürliche Sprache und Kontext gewinnen an Bedeutung
  • Thematische Autorität schlägt Keyword-Dichte

Wie steht es um Ihre Website-Performance?

Wissen Sie, wie gut Ihre Website aktuell aufgestellt ist?

Unser kostenloser Website-Check analysiert die wichtigsten Faktoren Ihrer Online-Präsenz. In wenigen Minuten erhalten Sie eine detaillierte Auswertung:

✓ Kernbotschaft-Check
Was kommuniziert Ihre Website wirklich?

✓ Textanalyse
Wie ist der Sprachstil der Website? Ist die Website verständlich?

✓ Bedarfsgruppen-Analyse
An wen wendet sich das Angebot auf der analysierten Webseite?

✓ Content-Potenziale
Welche Fragen beantwortet Ihre Website bereits – und welche nicht?

✓ Social Media Potenzial
Fertige Posts für LinkedIn und Facebook, abgeleitet aus den bereits beantworteten Fragen.

Perfekt als Ausgangspunkt, um zu verstehen, welche Grundlagen bereits stimmen und wo Sie ansetzen sollten, bevor Sie Query Groups für Ihre Content-Strategie nutzen.

 

Fazit

Google macht mit den Suchanfrage-Gruppen deutlich: Die Zeit der Wortklauberei ist vorbei. Was zählt, ist nicht das einzelne Keyword – sondern was Ihre Kund:innen wirklich suchen und brauchen.

Das ist keine technische Spielerei. Es ist ein Werkzeug, um bessere strategische Entscheidungen zu treffen: Welche Themen bewegen Ihre Kund:innenen? Wo sollten Sie investieren? Was können Sie weglassen?

Wir helfen Ihnen dabei, diese Daten richtig zu nutzen – nicht nur zu sammeln.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Allgemeine Fragen zu Query Groups

Was ist der Unterschied zwischen Query Groups und normalen Keyword-Listen?

Query Groups gruppieren Suchanfragen nach Nutzerintention, nicht nach exakten Keywords. Eine Keyword-Liste würde "Wasserhahn tropft" und "tropfender Wasserhahn" als separate Einträge führen. Query Groups erkennt, dass beide die gleiche Intention haben (Wasserhahn-Reparatur) und gruppiert sie automatisch zusammen.

Wie entscheidet Google, welche Suchanfragen zusammengehören?

Google nutzt KI-gestützte Algorithmen, die semantische Ähnlichkeit und Nutzerintention analysieren. Der genaue Algorithmus ist nicht öffentlich dokumentiert, aber er basiert auf natürlicher Sprachverarbeitung (NLP) und maschinellem Lernen, ähnlich wie Googles Core-Algorithmus bereits Suchanfragen versteht.

Kann ich beeinflussen, wie meine Suchanfragen gruppiert werden?

Nein, die Gruppierung erfolgt automatisch durch Google. Sie können jedoch durch klare thematische Content-Strukturierung und gute Informationsarchitektur dafür sorgen, dass Google Ihre Inhalte korrekt verschiedenen Intentionen zuordnet.

Ersetzen Query Groups die normale Keyword-Recherche?

Nein, Query Groups ergänzen die Keyword-Recherche, ersetzen sie aber nicht. Sie sollten weiterhin Keyword-Recherche für neue Content-Ideen durchführen. Query Groups helfen aber, die Performance bestehender Inhalte besser zu verstehen und zu priorisieren.

Technische Fragen

Warum sehe ich Query Groups nicht in meiner Search Console?

Query Groups werden schrittweise ausgerollt und sind zunächst nur für Websites mit ausreichend hohem Suchvolumen und diversen Suchanfragen verfügbar. Wenn Sie weniger als geschätzt 100 verschiedene Suchanfragen pro Monat haben, wird die Funktion möglicherweise nicht angezeigt, da die Gruppierung dann keinen signifikanten Mehrwert bietet.

Werden alle meine Suchanfragen in Query Groups organisiert?

Nicht unbedingt. Google gruppiert nur Suchanfragen, bei denen eine klare gemeinsame Intention erkennbar ist. Einzelne, sehr spezifische Suchanfragen, die nicht zu größeren Themencluster passen, bleiben möglicherweise ungroupiert.

Wie genau sind die Klick-Zahlen in Query Groups?

Die Klick-Zahlen sind genauso genau wie in den regulären Search Console-Berichten. Sie zeigen die aggregierte Summe aller Klicks aus den gruppierten Suchanfragen.

Strategische Fragen

Sollte ich meine Content-Struktur komplett überarbeiten?

Nicht unbedingt. Query Groups sind ein Analysewerkzeug, keine Handlungsanweisung. Nutzen Sie die Insights, um Prioritäten zu setzen und Lücken zu identifizieren. Eine komplette Überarbeitung ist nur nötig, wenn Sie feststellen, dass Ihre Content-Struktur fundamental nicht zu den tatsächlichen Nutzerintentionen passt.

Wie oft sollte ich Query Groups überprüfen?

Für die meisten Websites sind wöchentliche Checks auf neue Trends und monatliche detaillierte Analysen ausreichend. Bei sehr dynamischen Websites oder saisonalen Geschäften können häufigere Checks sinnvoll sein.

Was mache ich mit absteigenden Query Groups?

Analysieren Sie zunächst, warum die Performance sinkt:

  • Hat sich die Suchintention geändert?
  • Gibt es stärkere Wettbewerber?
  • Ist Ihr Content veraltet?

Basierend darauf: Content aktualisieren, erweitern oder gegebenenfalls depriorisieren, wenn das Thema generell an Relevanz verliert.

Wie nutze ich Query Groups für Content-Planung?
  1. Identifizieren Sie aufsteigende Themen mit noch geringer Content-Abdeckung
  2. Finden Sie verwandte Themen zu Ihren Top-Performern
  3. Prüfen Sie, welche Intentionen Ihre Wettbewerber bereits abdecken, Sie aber nicht
  4. Erstellen Sie Content-Cluster für die vielversprechendsten Themen

Branchenspezifische Fragen

Funktionieren Query Groups auch für lokale Unternehmen?

Ja, besonders gut sogar. Lokale Unternehmen profitieren davon zu sehen, welche lokalen Intentionen (z.B. "Sanitär Hannover", "Klempner Notdienst", "Wasserschaden Hilfe") tatsächlich zusammengehören und wie sie performen.

Sind Query Groups für E-Commerce relevant?

Absolut. E-Commerce-Sites mit vielen Produkten können Query Groups nutzen, um zu verstehen, welche Produktkategorien oder Kaufintentionen den meisten Traffic generieren. Dies hilft bei Kategorie-Optimierung und Produktpriorisierung.

Wie helfen Query Groups bei B2B-Websites?

B2B-Websites mit komplexen Lösungen können durch Query Groups verstehen, welche Problemstellungen oder Use Cases Interessenten tatsächlich suchen. Dies informiert sowohl Content-Strategie als auch Produktpositionierung.

 

Sie brauchen Unterstützung?

Wenn Sie noch Fragen zu Google Query Groups oder allgemein dem Thema "Online Marketing" haben oder bereits darüber nachdenken, Ihre Inhalte/Website zu optimieren, unterstützen wir Sie dahingehend gerne - von der Konzeption bis hin zur Umsetzung! Kontaktieren Sie uns einfach.

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Verbindung zu anderen SEO-Optimierungen

Search Console Optimization
Query Groups sind nur ein Teil einer umfassenden Search Console-Strategie. Für tiefere Analysen empfiehlt sich:
Search Analytics for Sheets: Automatisierte Auswertung von Search Console-Daten für detaillierte Insights. Mehr zu Search Analytics for Sheets

Zielgruppen-Analyse
Query Groups zeigen, was Nutzer suchen. Für das Warum und Wie der Nutzerbedürfnisse:
Zielgruppen- und Bedarfsgruppen-Analyse: Systematisches Verstehen Ihrer Zielgruppen für strategische Content-Planung. Mehr zur Zielgruppen-Analyse

Website-Performance-Check
Bevor Sie neue Inhalte basierend auf Query Groups erstellen, prüfen Sie Ihre technische Basis:
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Wer schreibt hier?

Sina Koch - Online Marketing Managerin

Leidenschaftliche Teetrinkerin, äußerlich sowie innerlich ein kleiner (Kreativ-) Fuchs

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